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Erfurter Bündnis für Klimagerechtigkeit ruft zur breiten Solidarisierung mit dem "Klimacamp" auf – Klimaschutz ist längst überfällig und geht alle an

10. Mai 2021

Erfurt. Bis zu 50 Erfurterinnen und Erfurter sind seit dem 22. April abwechselnd auf dem Fischmarkt vor dem Erfurter Rathaus präsent, um den Stadtrat, den Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung zu sofortigen wirksamen Klimaschutzmaßnahmen aufzufordern. Das Bündnis für Klimagerechtigkeit Erfurt unterstützt das "Klimacamp" und fordert alle Erfurterinnen und Erfurter ebenso dazu auf.

"Die Klimakrise ist laut Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber ein 'Meteoriteneinschlag in Zeitlupe'", erklären Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses für Klimagerechtigkeit. "Wir alle sehen sie kommen, haben aber jetzt noch die Chance, sie in ihren Auswirkungen zu begrenzen. Dafür gilt es, jetzt zu handeln! Es sind alle Bereiche unserer Gesellschaft, vor allem aber Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft, gefragt, Klimaschutz nicht nur mitzudenken, sondern als oberste Priorität zu betrachten."

Abwarten und Vertagen sind keine geeigneten Strategien, das hat auch das Bundesverfassungsgericht kürzlich klargestellt. Stattdessen ist es notwendig, heute einschneidende Entscheidungen zu treffen, um wesentlich drastischere Maßnahmen und höhere Kosten in der Zukunft zu verhindern. Diese Entscheidungen können bedeuten, etwas klimaschädliches zu lassen und damit Geld einzusparen, oder Geld für die Mobilitäts-, Energie-, und Landnutzungswende und zur Klimaanpassung auszugeben.

Dafür sind auch der Stadtrat und die Stadtverwaltung Erfurt zuständig. Die Vertagung des Radentscheids durch den Stadtrat am 5. Mai und seine Annahme nur unter "Haushaltsvorbehalt", die Entscheidung für ein neues Parkhaus am Löbertor oder nicht genutzte Chancen zur Klimaanpassung sowie ökologische Fehltritte bei der Ausrichtung der Bundesgartenschau in Erfurt sind nur drei Beispiele für das fehlende Bewusstsein oder einfach falsche Entscheidungen in Sachen Klima im Stadtrat.

Das Klimacamp ist ein materialisierter Hilferuf der heute und zukünftig unter den Folgen des Klimawandels Leidenden. Die auf dem Fischmarkt daran Beteiligten sind zwischen 15 und 72 Jahre alt, von Schülerinnen über Studenten bis zu Erwerbstätigen und Seniorinnen sind viele verschiedene Menschen dabei. Es finden sich hier ein freiberuflicher Medienschaffender, eine Architektin, ein Handwerker, eine Forstwissenschaftlerin und viele andere zusammen.

"Alle Beteiligten verdienen nicht nur unsere Anerkennung, sondern auch unsere Unterstützung. Deshalb bitten wir alle Erfurterinnen und Erfurter, diesen engagierten Menschen, die sich für unser aller Zukunft einsetzen, unterstützend zur Seite zu stehen."

Einen guten Anlass dafür bieten die fünf gemeinsamen Minuten "Klima-Mahnwache", die ab dem 17. Mai täglich um 17:00 Uhr auf dem Fischmarkt abgehalten werden. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Das "Bündnis für Klimagerechtigkeit Erfurt" ist ein loser Zusammenschluss verschiedener Organisationen aus dem Umwelt- und Sozialbereich.

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland
Bürgerinitiative Stadtbäume statt Leerräume
BUND Erfurt
Decolonize Erfurt
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (Geschäftsstelle Erfurt)
Fridays for Future Erfurt
Grüne Jugend Erfurt
NABU Erfurt
Naturfreundejugend Erfurt
Parents for Future Erfurt
Radentscheid Erfurt
Seebrücke Erfurt
Solawi Erfurt e.V.
Thüringer Landstrom und Energiegenossenschaft Ilmtal eG

www.klimabuendnis-erfurt.de

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